Was ist phonologische Bewusstheit?
Die phonologische Bewusstheit bezeichnet die Fähigkeit, die Struktur der gesprochenen Sprache unabhängig von ihrer Bedeutung zu erkennen und damit zu arbeiten. Sie ist eine der wichtigsten Vorläuferfähigkeiten für den Schriftspracherwerb und bildet die Grundlage für das Lesen und Schreiben.
Kinder mit gut entwickelter phonologischer Bewusstheit können Sprache in kleinere Einheiten wie Wörter, Silben und Laute zerlegen, diese manipulieren und wieder zusammensetzen.
Welche Fähigkeiten gehören zur phonologischen Bewusstheit?
- Reime erkennen und bilden:
-
- Beispiel: „Welche Wörter reimen sich? Haus – Maus – Baum?“
- Fördert das Bewusstsein für Wortklänge und Lautmuster.
- Wörter in Silben zerlegen (Silbenklatschen):
-
- Beispiel: „Wie viele Silben hat das Wort ‘Banane’? – Ba-na-ne (3 Klatscher)“
- Unterstützt den Schriftspracherwerb, da Silben eine grundlegende Einheit beim Lesen sind.
- Anfangs- und Endlaute heraushören:
-
- Beispiel: „Welchen Laut hörst du am Anfang von ‘Maus’?“
- Diese Fähigkeit hilft Kindern, Buchstaben-Laut-Zuordnungen schneller zu erlernen.
- Lautanalyse und Synthese (Lautschwingen):
-
- Beispiel: „Welche Laute hörst du in ‘Sonne’? – S-O-N-N-E“
- Notwendig, um Wörter lautgetreu zu schreiben und zu lesen.
- Laute in einem Wort vertauschen oder weglassen:
-
- Beispiel: „Was bleibt übrig, wenn man bei ‘Tisch’ das ‘T’ weglässt?“ → „Isch“
- Trainiert das bewusste Manipulieren von Lauten, eine wichtige Voraussetzung für das Lesenlernen.